Stadtführungen durch Speyer

Speyer gilt als Stadt der Salier, die 1030 mit dem Bau des Speyerer Domes das größte, noch erhaltene romanische Bauwerk Europas geschaffen haben. In der Krypta des Doms sind vier Kaiser, drei Kaiserinnen, vier Könige und fünf Bischöfe bestattet. Doch nicht nur die Salier sind hier bestattet, sondern auch andere gekrönte Häupter, wie z.B. die 1184 verstorbene Frau von Kaiser Barbarossa sowie deren Tochter Agnes.

Zwischen dem 10. Jahrhundert und dem 12. Jahrhundert waren die Bischöfe die alleinigen Stadtherren in Speyer, doch dann errang die Bürgerschaft die Selbstverwaltung.

1197 begannen die Bürger ihre Stadt mit einer Mauer aus Holz zu sichern, zwischen 1230 und 1250 entstanden dann als Teil der Befestigung die vier unteren Geschosse des Altpörtel. Das Altpörtel galt im Mittelalter als eines der bedeutendsten und höchsten Stadttore Deutschlands. Seine heutige Höhe beträgt 55 Meter. Ein weiterer bedeutender Tag in der Geschichte Speyers ist der 15.03.1529. An diesem Tag verlangte der Kaiser, dass die Fürsten und Stände das Wormser Edikt streng einzuhalten hätten und verbot jede weitere Reform. Die evangelischen Fürsten und Reichsstädte reichten darauf einen Einspruch, die Protestation ein. Sie gilt heute als Geburtsurkunde des Protestantismus. 1893-1904 erbaute man in Speyer eine neogotische Gedächtniskirche, in deren sechseckiger Gedächtnishalle Statuen von Martin Luther und den sechs Fürsten, die die Protestation unterzeichneten, stehen.

1534 vertrieb man die Juden aus der Stadt und profanierte deren Viertel. Einziger Überrest ist das heute noch zu besichtigende, unterirdische, rituelle Judenbad, das Anfang des 12. Jahrhunderts errichtet wurde und mit einem Kreuzgratgewölbe überspannt ist.